Marrakesch

Der Traum aus Tausend und einer Nacht. In Marokko findet man alles was dazugehört: Schlangenbeschwörer, Handeln in den Souks sowie bunte Farben. Da das ganze Jahr ein angenehmes Klima herrscht ist es eine perfekte Destination um in Winter etwas Sonne zu tanken und dies in nur drei Stunden Flug.

 

1.Tag

Wir wurden am Flughafen von unserem Fahrer abgeholt und checkten in unserem Riad ein. Ich empfehle jedem, ein Riad dem Hotel vorzuziehen. Hotels gibt es schliesslich überall, Riads ausserhalb Marokkos, sehr selten. Was ist denn aber nun ein Riad? Dies sind alte Häuser von wohlhabenden Leuten, welche als Hotel umfunktioniert wurden. Merkmale eines Riads sind ein Innenhof, für den heissen Sommer wie auch eine kleine Anzahl an Zimmern. Die meisten Riads haben 10-12 Zimmer, was dem ganzen eine familiäre Atmosphäre gibt. Auch Verfügen die meisten über eine Dachterrasse. Natürlich ist das Gelände nicht so gross wie bei den Hotels und man findet auch weniger Infrastruktur, statt eine Poollandschaft, höchstens einen kleinem auf dem Dach, was jedoch für die wenigen Leute ausreicht. An der Rezeption fielen uns zuerst die typischen, marokkanischen Lampen auf. Wir bekamen ein Begrüssungsgetränk. Das Nationalgetränk "Thé à la Menthe". Ich liebe den Tee, welcher aus marokkanischer Pfefferminze wie auch etwas Minze und Zucker besteht. Die Zubereitung ist ein Ritual und der Tee wird mehrere Male aufgegossen. Wir konnten unser Zimmer bereits beziehen, welches eine kleine Sitzecke hatte, ein grosses Bett mit Kamin und Fernseher wie auch ein sehr grosses Bad mit Badewanne und Dusche. Dann wollten wir auch gleich weiter, weil wir schon bei der Planung mit einer Zeitverschiebung von -1 Stunde gerechnet haben, was aber nicht so war. Dies wurde vor einigen Jahren auf 0 angepasst. Für Schweiz - Marokko besteht also nun keine Zeitverschiebung. Unweit unseres Riad, befanden sich die Sadieer Gräber. Aufgrund des diskreten Eingang, mussten wir trotzdem eine Zeit danach suchen. Wir bezahlten, wie auch bei anderen Sehenswürdigkeiten 7 Euro Eintritt. Das Gelände ist klein, etwas grün und man sieht die Marmorgräber. Sehr klein und nicht direkt begehbar. Ich empfehle diese auszulassen und sich die Zeit zu sparen. Die Gräber sehen nicht aus wie auf veröffentlichen Fotos und waren enttäuschend. Wir gingen weiter zum Bahia Palast. Dieser hat einen schönen, grossen Innenhof mit Brunnen. Man sieht in den Räumen, welche keine Möbel mehr haben, aber die typische marokkanische Architektur. Farbige Fenster, feine Fresken und verzierte Decken. Es ist ein guter Einstieg um einen Hauch des orientalischen Designs zu erschnuppern. Es sind viele Räume welche sich jedoch mit der Zeit etwas wiederholen. Vom Palast ist man dann nicht unweit vom Platz Djema el Fna entfernt.

 

 

Dieser war unseres nächstes Ziel. Es ist der bekannteste Platz in ganz Marrakesch und viele Dichter sagten schon damals: "Wenn Du nur ein Tag zu leben hast, dann verbringe diesen in Marrakesch. Und wenn Du dort nur eine Stunde hast, dann verbringe diese auf dem Djema el Fna". Nun wenn man bereits in Marrakesch ist und nur etwas anschauen kann, dann ja der Djema el Fna. Denn dies ist Marokko pur! Vor allem Abends herrscht hier das Leben. Da wir aber die Schlangenbeschwörer sehen wollten und diese aus Sicherheitsgründen nur am Tage dort sind, entschieden wir uns zweimal zu gehen. Auch hat es dort viele Cafés und Restaurants. Aufgrund der 30 Grad die wir um 13.00 Uhr hatten, gingen wir in ein Café. Auch dieses verfügen oft über eine Dachterrasse. Wir tranken und assen Sandwiches im Café Zeitung. Das Essen war super, der Preis wie der Service auch. Gestärkt gingen wir die Cobras fotografieren. Sie machten wirklich tolle Fotos und es ist faszinierend wie Nahe sie an die Tiere gehen. Als nächstes wurde ich von einer Frau angesprochen. Ganz harmlos woher ich den komme etc. und Zack nahm sie schon meine Hand, malte ein unschönes Henna drauf und wollte noch 40 Euro dafür. Es ist beides eine Frechheit. Ich gab ihr fünf und nachdem sie immer noch nicht locker lies, suchten wir rasch das Weite. Auch dies gehört zu Marrakesch dazu, dass sie wie in allen arabischen Ländern, sehr aufdringlich sein können. Ich fand es jedoch in Marokko von allen arabischen Ländern, am harmlosesten. Man sollte einfach darauf vorbereitet sein, sich über aktuelle Maschen informieren, niemanden nach dem Weg fragen (entweder wollen sie Geld oder sagen es sei geschlossen und führen dich in den Laden), sowie am Besten die Händler ignorieren wenn sie einem ansprechen, sofern man nichts möchte. Auch nicht auf Smalltalk eingehen. Ansonsten habe ich nur positive Erlebnisse gemacht in Marrakesch. Wir konnten in den Souks schlendern, wurden natürlich angesprochen, konnten jedoch nach einem höflichen und klarem Nein, weitergehen.  Die Souks kann man als Markt und offene Verkaufsstände beschreiben und in diesen kann man sich wirklich verirren, was uns auch passiert ist. Da ich aber auf der Suche nach einem edlen Kaftan war und diesen nach Preisverhandlungen (inkl. einer Tasse Tee) bei einem Marktstand kaufte, zeigte er uns den Weg nach draussen.

Mit der Kutsche ging es zum Jardin Majorelle, welcher Modeschöfer Yves Saint Laurant designte. Bekannt ist er für seine Indigoblauen Töpfe und Wände. Die Kutschenfahrt war ein tolles Erlebnis und ist nur zu empfehlen. Man sieht es auf der Kutsche schon von einer andern Seite als vom Taxi aus. Wir hatten das perfekte Wetter dafür, es ging ein schönes Lüftchen und wir sahen ein Teil der Altstadt wie auch der Neustadt, weil dort der Garten liegt. Dort angekommen sahen wir Leute anstehen. Nicht enorm viele, jedoch ging es einfach nicht vorwärts. Also wir merken uns: Für das nächste Mal die Tickets vorab im Internet bestellen. Da wir um 17.30 Uhr noch einen Termin hatten im Spa des Hotels, reichte es und leider nicht mehr. Der Spa Bereich im Hotel war sehr schön. Wir begannen mit Hamman. Zuerst wird man in einem bedampften Raum mit warmen Wasser begossen. Dann wird man mit der typischen schwarzen Seife eingerieben und mit dem Handschuh wird alle tote Haut weg geschrubbt. Dann bekommt man Shampoo in die Harre und wird nochmals ganz mit Wasser begossen. Zum Schluss wird man mit immer kälterem Wasser begossen, was den Kreislauf wieder ankurbelt. Danach hatten wir noch eine Massage, diese war nur mittelmässig. Mit Babyweicher Haut gingen wir nochmals Abends zum Djema el Fna. Wir assen im Le Marrakchi zu Abend. Die verschiedene Spiesse waren sehr gut, der Couscous leider trocken. Aber die Atmosphäre ist super. Nur mit Kerzenlicht beleuchtet und mit arabischer traditioneller Livemusik. Auch bekamen wir noch eine Bauchtanzshow. War eine romantische Atmosphäre und wir schlenderten noch eine Runde über den Platz. Abends belebt mit Verkäufer, Geschichtenerzähler und Garküchen. Wir tranken den besten Saft überhaupt. Ich einen klassischen Orangensaft, meine Begleitung einen Früchtemix. So endete der Abend und wir gingen zurück ins Hotel

Riad Almaha
Riad Almaha

2. Tag

Wir starteten den Tag mit einem Frühstück. Da es am morgen noch frisch war, im Bibliothekraum. Wir bestellen am Vortag, was wir wünschten. Es gab warme Schokolade, einen frischen Orangensaft und Omelette mit Käse, natürlich ohne Schinken, da nirgends Schwein gegessen wird. Weiter bekamen wir Toast wie auch typische marokkanische Crépes. Heute machten wir einen Ausflug in das Atlasgebierge mit einem Kamelritt in der Agafay Wüste. Es gibt gute Tagesausflüge vom Marrakesch aus, wie auch mehrtägige Trips. Das Atlasgebierge hat den höchsten Berg von Nordafrika. Da man nicht gleich an das Riad anfahren kann, wurden wir bei der Moschee geholt. In einer kleinen Gruppe ging es zu einem Fotostopp wo man auf die Bergdörfer sieht. Der zweite Stopp war in einem Laden wo man die Araganöl Herstellung sieht. Arganöl ist das teuerste Öl der Welt. Es wird in einem aufwändigen Verfahren hergestellt. Die Bäumen wachsen nur in einer gewissen Region in Marokko wo Geisse die Nüsse essen und wieder ausscheiden. Diese werden gereinigt und von Hand geschält. Dann werden diese in eine Presse gegeben. Für einen Liter Öl muss man 40 kg Nüsse verarbeiten. Das Öl wird entweder zum kochen/essen verwendet oder für Kosmetik in Cremen und Shampoos und ist auch schon in Europa angekommen. Auf der Dachterrasse bekamen wir ein Berberfrühstück. Natürlich gab es Minztee zum Trinken. Ebenfalls Brot mit folgenden Schälchen: Olivenöl, Arganöl und Erdnusscreme. Das Olivenöl ist milder als das Italienische, welches wir kennen. Das Araganöl hat einen nussigen und starken Eigengeschmack und letzteres schmeckte wie Erdnussbutter, nur feiner in der Konsistenz. Dann ging es in die Höhe mit dem Auto und ins Bergdorf Imlil. Dort assen wir Tajine, welche liebevoll zubereitet wurde. Wir sahen Häuser als Stein, sehr alte Häuser, bewusst aus Stein, da diese im Sommer kühl bleiben. Nach einem kleinen Trekking auf unebenen Gelände und durch gebastelte Brücken ging es zu einem kleinen Wasserfall. Mit einem anderen Weg wieder zurück. Es war intersannt zu sehen wie es abwechselt mit Grün, Braun und den Bergen mit Schneespitzen. Als letztes ging es zum Kamelritt.

Es ist nur eine kleine Wüste, schon mit Sand, jedoch liegt die nächste Strasse in Sehweite. Aber es ist ja auch nicht die Sahara. Der Kamelritt war sehr witzig. Am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig und wackelig, aber man kommt rein und es macht Spass. Ich fand 20 Minuten für einen Anfänger ideal, weil man es auch dann schon in den Innenschenkel spürt. Da ich mich nicht so auskenne kann ich nicht sagen wie die Kamele gehalten werden. Das Babykamel war angebunden, wahrscheinlich, da es ansonsten sicherlich weg laufen würde. Das Seil könnte sicherlich länger sein. Jedoch waren sie gepflegt, sauber und genährt, was mir wichtig war. Bei den älteren Kamelen merkte man dass sie gegen Abend müde wurden und man brachte sie in einen Stall für die Nacht. Bei Sonnenuntergang hielten wir noch bei einem kleinen See der auf dem Weg lag und dann ging es zurück in die Stadt. Wir assen nochmal im Café Zeitung zu Abend. Einen Grillteller und eine Art Frühlingsrolle mit Käse. Dann wollten wir noch unseres Hotel etwas geniessen, wir gingen auf die Dachterrasse bis es kühl würde und schossen in Traditionskleidung noch einige Fotos im Innenhof.

3. Tag

Nach dem Frühstück ging es auch schon los Richtung Flughafen. Der Flughafen ist klein und überschaubar. Jedoch muss man sich seine Ticket bei der Fluggesselschaft abstempeln lassen, bevor man zur Sicherheitskontrolle gehen kann. Wir wären gerne noch etwas länger geblieben, wissen aber dafür schon, dass was wir alles das nächste Mal machen möchten. Wir genossen es sehr, etwas Sonne zu tanken.

Hotel Review Almaha Marakesch:

Wie schon gesagt finde ich Riads einfach toll wegen der Privatsphäre und der familiären Atmosphäre. Vorallem finde ich es angenehm nicht hunderte von Zimmer zu haben und die Riads haben einfach einen ganz eigenen Charm. In der Medina gelegen, hinter einer Tür, taucht man in eine andere Welt ein. Es ist so ruhig trotzt zentraler Lage. Man hört nur die Vögel. Es offenbart sich einfach eine tolle Schönheit hinter der Türe. Die Bauweise ist so weise gewählt, ideal für warme Sommertage mit dem Innenhof. Das Riad ist circa 10 Fahrminuten und 20 Gehminuten vom Hauptplatz entfernt. Ich fand die Lage super. Man war nicht im riesen geschehen, hatte aber ein kleines Zentrum mit Restaurants, kleinem Markt und der Moschee, wo es stets Taxis hat. Somit alles was man braucht. Das Riad hat 12 Räume. Diese bieten viel Platz: wir hatten eine kleine Sitzecke, das Schlafzimmer mit Kamin und verstecktem Fernseher und vor allem ein begehbares Bad mit Dusche und Badewanne aus Marmor. Der grosse Innenhof mit den blauen Fliesen ist ein Blickfang. Auf der Lounge unter dem Dach, kann man schön auf den Platz blicken. Der Pixelroom ist die Bar. Hier wurden aus 20'000 einzelnen Stoffvierecken ein Raum tapeziert, befestigt mittels Klebestreifen. Das tolle daran ist, es wurde Marrakesch nachgestellt mit Moschee und Menschen. Der Essraum war die Bibliothek mit wenigen Tischen, schön warm am kühlen Morgen und einer Büchersammlung, welche nicht zum lesen im klassischen Sinne ist, sondern poetisch ein Spruch darstellt. In jedes Buch wurde ein Buchstabe geschnitten, was zusammen dann einen ganzen Vers ergibt. Die Dachterrasse war geräumig mit Pergola. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Abteil, welches direkt vom Zimmer mittels Treppe begehbar ist. Auch verfügt das Riad über einen kleinen Pool, welches zwar beheizt ist, aber dennoch frisch für Abends oder Morgens. Tagsüber ist es sicher genug gewärmt. Diesen kann man 24-Stunden lang nutzen. Im Untergeschoss befindet sich der Spa Raum mit Hammann und Massageraum und einem kleine Whirlpool wie einer Sitzlounge. Der Service war persönlich und freundlich. Das Frühstück war auch super.